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Tischfussball
An einer Kunstausstellung in Zürich habe ich einen Kicker aus Glas
gesehen und ich war sehr überrascht wie einfach so ein Tisch ausgesehen hat. Da hatte ich sofort die Idee aus Plexiglas
etwas ähnliches zu bauen. Vorläufig blieb es aber bei der Idee. Irgendwann hat mein Bruder einen Kinderkicker für seinen Sohn gekauft.
Nach einem Spiel mit vier Erwachsenen war der Tisch aber fast kaputt gegangen. Die meisten Stangen waren verbogen. Da erwähnt mein Bruder, dass er sich vielleicht
einen "Grossen" kaufen möchte. Und da kam meine Idee wieder. Ich habe ihm davon abgeraten sich einen billigen Tisch zu kaufen.
Natürlich musste ich noch mit meiner Frau das ganze noch besprechen, weil billig würde es
sicher nicht werden. Irgendwie bin ich von Plexiglas auf Aluminium gekommen und meine Frau war am Anfang nicht so begeistert
als ich ca. 1200-1500 CHF erwähnt habe. Da wussten ich aber auch noch nicht, dass es dann mehr als CHF 3000.- geworden sind :)
Ab dem Zeitpunkt durfte ich dann die Idee umsetzen. Das war etwa im Dezember 2009.
Ich gab mir ein Jahr Zeit für die Fertigstellung und ich könnte ihm den Tisch zum Geburststag schenken (Dezember 2010).
Ich fing an den Tisch aufzuzeichnen und habe versucht nichts zu vergessen. Einen sehr guten Anhaltspunkt findet man
hier. Mit dem 3D-Programm BLENDER habe ich den Tisch in
3D gezeichnet um zu sehen ob alles zusammen passt. Als ich das meiste gezeichnet hatte, konnte ich
noch einen Arbeitskollegen für dieses Projekt begeistern und er wollte mitmachen. Er beschloss selber auch einen Tisch zu machen,
weil meiner schon für meinen Bruder bestimmt war. Beim Materialkauf haben wir uns für das teurere Aluminium entschieden,
weil es mehr glänzte ;)
Auch masslich war es besser. Weil wir Material für zwei Tische gekauft haben, kostete es auch nur
die Hälfte. Wir kauften aber nur die Seitenwände und das Spielfeld. Bei den Beinen war wir uns noch nicht einig, wie
sie aussehen sollten. Alle Seitenwände sollten an das Spielfeld mit möglichst viele Schrauben befestigt werden. Und damit die Gewindelöcher lange
erhalten bleiben, haben wir uns auch für Helicoil-Einsätze entschieden. Als erstes habe ich das Spielfeld gefräst. Die Linien
habe ich sandgestrahlt. Dann habe ich die Seitenwände gefräst und gebohrt. Als ich dann die Seitenwände provisorisch
zusammenschraubte, war mir das ganze zu fade. Schön aber doch langweilig anzuschauen. Also musste noch etwas am Design verändert
werden. So gravierte ich noch einen grossen Fussball auf einer langen Seite. Und ein Fallrückzieher
kam auch dazu. Dann noch die Öffnung für das Tor.
Die Rückwand vom Tor ist so konstruiert worden, dass ein zurückspringen des Balles
nicht möglich sein sollte. Am Torzähler hatte ich längsten zu tun. An Ideen fehlte es nicht. Würfel, Sensoren, LED-Lämpchen, oder sogar etwas fertiges kaufen?
Zuerst wollte ich das elektronisch lösen, und weil ich aber kein Elektroniker bin, habe ich mich dann doch für kleine Würfel entschieden. An diesen 20 kleine
Würfel habe ich etwa 10 Stunden gearbeitet. Jeder musste 9x gespannt und bearbeitet werden. Das sind 180x spannen. Also musste auch eine Vorrichtung her.
Für diese habe ich ca. 2-3 Stunden investiert, aber ohne hätte ich noch viel länger gebraucht.
Die Gleitlager sind eine Kombination aus einem gekauften Teflonring und zwei Aluminiumdeckel. Diese Lager
müssen nicht geschmiert werden. Mit den Bandenanhebungen hatte ich auch grosse Mühe.
Zuerst habe ich ein fertiges Set aus Kunstoff für etwa 16€ gekauft.
Als ich aber gesehen habe, wie schlecht es ausgesehen hätte, habe ich sofort entschieden, dass ich etwas eigenes machen muss. Dann habe ich mir vier Ecken aus 20mm dicken Plexiglas gekauft.
Das wollte ich dann einfach schräg fräsen. Habe dann jede andere Arbeit vorgezogen, weil es nur noch die (weichen) Ecken zum Fräsen waren. Als ich am ersten Stück gefräst
habe, musste ich mit entsetzen feststellen, das sich die Ecke um mehrere Milimeter verzogen hatte. Also musste ich mir vier Wochen vor Abgabetermin
etwas neues ausdenken. Und weil ich nur an den Wochenenden daran arbeiten konnte, hatte ich also maximum sieben Tage dafür Zeit.
Dann habe ich ohne richtige Vorbereitung neue 3-4mm dünne Ecken hergestellt. Eine Ecke ging auch noch kaputt. Am letzten Samstag
vor dem Abgabetermin war ich noch über 8 Stunden damit beschäftigt. Zum Glück hat am Schluss doch noch alles gepasst.
Mein Bruder hat als Geschenk 22 Leibchen von Portugal + Italien erhalten, und hat sich dann gefragt was das soll ;)
Der Tisch war schon im Keller (Spielzimmer) aufgestellt und spielbereit. Seine Kinder haben dann den Spielfiguren die Leibchen angezogen und los gings...
Gute drei Stunden haben wir gespielt. Ein Video auf Youtube zeigt die meisten Details. Ich hätte noch die
Möglichkeit einen zweiten Kicker für CHF 4000.- herzustellen. Wer Interesse hat, der soll sich per E-Mail melden ;)
Hier noch ein paar Bilder von der Übergabe ;)
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